Unser Schulprogramm
Die Internatsschule Hadmersleben ist ein zweizügiges Gymnasium im Rahmen einer Ganztagsschule und eine staatlich anerkannte Ersatzschule. Unser Gymnasium umfasst eine Sekundarstufe I (die Klassen 5 bis 9) und eine Sekundarstufe II (die Klassen 10 bis 12). Am Ende der Klasse 12 legen die Schülerinnen und Schüler das Abitur ab und erhalten damit die Berechtigung für ein Studium an einer Universität oder Hochschule. Sie können aber auch nach erfolgreichem Abschluss der Klasse 10 (Einführungsphase der Sekundarstufe II) den erweiterten Realschulabschluss oder nach mindestens zwei Kurshalbjahren in der Qualifikationsphase der Sekundarstufe II den schulischen Teil der Fachhochschulreife erwerben. Kombiniert mit einem praktischen Teil ist damit ein Studium an einer Fachhochschule möglich.
An unserer Internatsschule lernen insgesamt fast 200 Mädchen und Jungen, davon sind ca. 150 Schüler Tagesschüler. In der Sekundarstufe I (Klassen 5 bis 9) lernen unsere Schülerinnen und Schüler im Klassenverband in kleinen Klassen mit ca. 16 Schülern. In der Qualifikationsphase der Sekundarstufe II erfolgt das Lernen zum Teil in Kursen, die die Schülerinnen und Schüler ihren Neigungen entsprechend wählen. Als Fremdsprachen bieten wir Englisch, Französisch und Russisch an.
Integriert in den Schulalltag ist die Erledigung der Hausaufgaben in Stillarbeitszeiten, den Silentien. Daraus ergibt sich, dass nach Schulschluss Schulmaterialien in der Schule verbleiben – Lernmaterial für anstehende Unterrichtsvorbereitungen ausgenommen. So ist eine klare Unterteilung des Tages in Schule und Freizeit für die Schüler möglich und die Familien werden entlastet.
Unserer Schule angegliedert ist unser Internat, in dem ca. 50 Mädchen und Jungen von Montag bis Freitag. Die Betreuung der Schülerinnen und Schüler im Internat erfolgt nachmittags, abends und nachts durch unsere Internatspädagogen. So ist der Besuch unserer Schule auch aus weiter entfernten Heimatorten möglich.
Schule und Internat sind zwar eng verzahnt, gleichwohl muss sich das Internatsleben vom Schulalltag unterscheiden. Auch die Internatsschüler haben nach ihrem Unterricht das selbstverständliche Recht auf Geborgenheit, Gemütlichkeit und Rückzug in eine private Atmosphäre.
Dennoch verlangt eine Gemeinschaft von derzeit etwa 50 Internatsbewohnern natürlich auch in diesem Bereich eine gewisse Grundordnung. Die Internatsordnung regelt die Angelegenheiten des Alltags, von den Ausgängen bis zur Bettruhe, von der IT-Nutzung bis zum Fernsehen, von den Hausaufgabenzeiten bis zur Freizeitgestaltung und vieles mehr. Bestandteil des umfangreichen Freizeit- und Lernangebotes für die Internatsschüler sind auch die Abendsilentien, in denen effektiv Unterricht vor- und nachbereitet wird.
Bildung und Erziehung werden in heutiger Zeit immer wichtiger für die Entwicklung des Einzelnen und der Gesellschaft. Ihre Qualität beeinflusst entscheidend die Möglichkeiten der persönlichen Entfaltung, der gesellschaftlichen Teilhabe sowie der beruflichen Integration und des beruflichen Fortkommens.
Es ist vor diesem Hintergrund notwendig, die Richtung pädagogischen Handelns an unserer Internatsschule in Form von Zielen festzulegen:
Wir verstehen Schule und Internat als lernende Systeme, die flexibel auf die sich ändernden Bedürfnisse der Schüler, Pädagogen und Eltern reagieren können.
Ziel ist die Entwicklung von Persönlichkeiten, die sich durch Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und Leistungsbereitschaft auszeichnen. Unsere Schüler übernehmen sowohl in der Schule als auch im Internat Verantwortung für ihr eigenes Handeln und sind in der Lage, Konflikte lösungsorientiert zu meistern. Dazu gehört die Fähigkeit, Kritik sowohl angemessen zu üben als auch anzunehmen.
Unsere Schüler sollen sich der Verantwortung jedes einzelnen für eine funktionierende Gemeinschaft bewusstwerden, sei es auf Schul-, Landes- oder globaler Ebene. Außerdem erfahren sie ein sicheres Verständnis klassischer Werte und Normen wie Pünktlichkeit, Höflichkeit, Ordnung. Unsere Schüler werden geschult, sich in verschiedensten Situationen anlassbezogen zu verhalten und angemessen zu kleiden. Sie lernen, sich an Regeln zu halten und sich in eine enge Gemeinschaft einzufügen, ihren Alltag aktiv mitzugestalten, dabei aber auch bestehende Verhältnisse kritisch und verbal angemessen zu hinterfragen. Wir fördern die Entwicklung von Respekt und Toleranz gegenüber anderen Mitgliedern der Gesellschaft und die Bereitschaft für soziales Engagement in verschiedenen Formen.
Unsere Schüler erwerben ein breites Allgemeinwissen. Entsprechend ihrer individuellen Schullaufbahnentscheidungen werden sie umfassend vorbereitet auf ein folgendes Studium oder eine Berufsausbildung. Ihr Wissen ist dabei flexibel anwendbar und auf neue Situationen übertragbar.
Unsere Schüler werden ausgebildet, selbstständig und effizient zu lernen. Sie erarbeiten unter Anleitung zielführende Lernstrategien, die es ihnen ermöglichen, neue Inhalte systematisch aufzubereiten und zu verinnerlichen. Sie machen Erfahrungen mit dem Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten und sind in der Lage, wissenschaftlich orientiert zu recherchieren.
Nicht nur der korrekte technische Umgang, sondern auch die Reflexion des eigenen Medienkonsums und der inhaltlich korrekte Einsatz von Medien zu Präsentationszwecken werden unseren Schülern im Umgang mit modernen Medien vermittelt. Unsere Schüler werden sich des Mehrwertes von Medien bewusst, kennen jedoch auch deren Gefahren und Nachteile.
Über das fachbezogene Lernen hinausgehende Bildungs- und Erziehungsangebote eröffnen neue Perspektiven und Wege im Bildungskontext.
Diese Aktivitäten sind fester Bestandteil im Schuljahresplan:
Für die jährlichen Klassenfahrten (Klassen 5-10) wählen Pädagogen und Schüler Ziele aus, die später in den Unterricht integriert werden können.
Studienreisen (Klassen 11-12) führen vorrangig an Orte, die der gymnasialen Ausbildung Rechnung tragen.
An Sprachreisen (Klassen 9-12) nimmt jeder Schüler mindestens einmal in seiner Schulzeit teil. Damit ist gewährleistet, dass jeder Schüler originäre Spracherfahrungen und kulturelle Eindrücke im englischsprachigen Ausland sammeln kann.
Jeder Schüler der Klassen 5-9 hat die Möglichkeit, in einer AG der Schule mitzuarbeiten. Es bestehen vielfältige Angebote, z.B. Schach, Fitness, Fußball, Tanz, Yoga, Tischtennis, Theater, Kreatives Gestalten, Joggen, Gesang.
Der musischen Erziehung in Form von Chorarbeit widmen wir besondere Aufmerksamkeit. Alle Schüler singen im Kinderchor bzw. Jugendchor und stellen ihr Können im Weihnachtskonzert und Sommerkonzert vor.
Regelmäßige Besuche von Theaterveranstaltungen und Theater-Workshops ergänzen die kulturell-künstlerische Erziehung unserer Schüler in allen Altersstufen.
Am Tanzstundenkurs nehmen Schüler der oberen Jahrgänge teil und erlernen nicht nur moderne und klassische Tänze, sondern darüber hinaus auch „Knigges Benehmen“.
Neben dem Lernen in der Schule werden im Rahmen von Exkursionen und Projekttagen auch Ausstellungen, Betriebe und öffentliche Einrichtungen, Gedenkstätten, Nationalparks, zoologische Gärten, etc. aufgesucht, um theoretische Kenntnisse mit Praxiserlebnissen zu verbinden.
jedes einzelnen Schülers entsprechend seiner Begabungen und Interessen, aber auch die Berücksichtigung von Schwächen und das Bewältigen von Schwierigkeiten.
durch individuelle Unterstützung und Teilnahme an Wettbewerben.
des Unterrichts, um Schülern die Möglichkeit zu eröffnen,
realitätsnah Methodenkompetenz zu schulen.
um Schüler aktiv in das Unterrichtsgeschehen einzubinden, sie ihrer jeweiligen Persönlichkeit gemäß zu bilden und Verantwortungsübernahme für das eigene Lernen zu erreichen.
verschiedenster Formen im Schul- und Internatsalltag.
Die Umsetzung dieser anspruchsvollen Ziele liegt in der Verantwortung unserer qualifizierten Lehrer und Erzieher, die mit Freude am Beruf, großem Engagement für die Belange unserer Internatsschule und klarer Loyalität den täglichen Aufgaben in Schule und Internat begegnen.
Unsere Lehrkräfte verstehen sich als ein Team, welches sich durch absolute Transparenz und offenen Umgang mit Kritik auszeichnet.
Schüler jeder Klassenstufe stärken die Gemeinschaft an der Internatsschule und arbeiten an der Durchsetzung von Regeln und Normen mit. Besonders in den Klassenstufen 8 – 12 gibt es besondere Verantwortlichkeiten, die von Schüler- und Lehrervertretungen vereinbart wurden.
Schüler der Klasse 8 übernehmen die Patenschaft für Schüler der neuen Klassen 5.
Schüler der Klasse 9 organisieren eigenverantwortlich die Ordnungsdienste in den Speisesälen zum Frühstück und Mittagessen.
Schüler der Klasse 11 und 12 übernehmen Schüleraufsichten in den Hofpausen zur Unterstützung der Lehreraufsichten.
Jede Klasse beteiligt sich mit Unterstützung der Klassenlehrer mit einem eigenverantwortlichen Beitrag an den Schulfesten und trägt so zum Gelingen bei (Weihnachtsmarktstände, Sommerfest).
In den Klassenstufen 8 und 9 führen die Schüler ein „Kindergartenpraktikum“, in den Klassenstufen 10 und 11 ein „Altenheimpraktikum“ durch. Sie begleiten die verantwortlichen Mitarbeiter der Einrichtungen bei der Gestaltung des Alltags. Dadurch können Schüler ihre sozialen Kompetenzen in Praxissituationen erweitern.
Schüler der Klassenstufe 9 gestalten eigenverantwortlich das jeweilige schulinterne Hausaufgabenheft.
Schüler der Klassenstufe 10 bereiten in Eigenregie den Schulfasching vor. Das umfasst sowohl die inhaltliche Gestaltung als auch die organisatorische und finanzielle Planung.
Schüler der Klassenstufe 11 übernehmen in Eigenregie die Vorbereitung der Abiturfeierlichkeiten.
Regelmäßige Beratungen des Berufs- und Studienberaters vor Ort helfen bei der beruflichen Entscheidungsfindung der Schüler. Darüber hinaus werden im zweijährigen Rhythmus neben den obligatorischen Betriebs- und Berufspraktika studienorientierende Tage für die Schüler der Klassen 10 und 11 durchgeführt. Die Besuche von Universitäten, Fachhochschulen und weiteren akademischen Einrichtungen schärfen den Blick für die spätere Auswahl der Studienangebote und Studienorte. Damit folgen wir dem ausdrücklichen Wunsch der Schüler und ihrer Eltern.
Die Zusammenarbeit mit Schülern und Eltern ist uns ein wichtiges Anliegen.
Die Elternsprechtage im Frühjahr und Herbst eines jeden Schuljahres sind ein Angebot der Lehrer und Internatspädagogen zur Beratung der Eltern und Schüler. Sie werden sorgsam geplant und finden in Ruhe und ohne zeitliche Bedrängnis statt.
Das Elternkuratorium beteiligt sich regelmäßig an thematischen Beratungen des Lehrerkollegiums und bringt sich in den Prozess der Fortschreibung des Schulprogramms mit konstruktiven Beiträgen ein.
Der Förderverein unserer Schule unterstützt organisatorisch und finanziell die Projektarbeit in der Schule und trägt in besonderer Weise zum Gelingen von Schulfesten bei.
Wir leben und gestalten
Bereits die Schüler der unteren Klassen erleben die Wirkung der eigenen Stimme bei der Wahl von Klassensprecher, Vertrauenslehrer und Schulrat.
Der Schulrat setzt sich aus den Klassensprechern aller Klassen zusammen. Der von allen Schülern der Schule gewählte Vertrauenslehrer unterstützt und begleitet die Arbeit des Schulrates.
Auf Initiative des Schulrates bewarb sich unsere Schule erfolgreich um den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
Außerdem organisiert der Schulrat die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“.
Der Schulrat hat maßgebliches Mitspracherecht bei der Auswahl der Schüler, die für ihr hohes Engagement für die Schulgemeinschaft ein Sonderstipendium (Taschengeldstipendium) erhalten.
Bei erfolgreicher Leistungsentwicklung oder fachlichen Höchstleistungen wird ein Leistungsstipendium ab Klassenstufe 9 gewährt.
Unser Schulprogramm fördert eine umfassende, moderne, zeitgemäße Bildung und Erziehung unserer Schüler.
Durch den soliden Fachunterricht mit einer gezielt umgesetzten Methodenvielfalt und der deutlichen Kompetenzorientierung bereiten wir unsere Schüler auf die Anforderungen vor, die in den weiterführenden Bildungseinrichtungen zu bewältigen sind und geben ihnen das Rüstzeug für mündige junge Menschen mit auf den Weg.
Schule und Internat müssen dafür sorgen, dass Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung von Bildung und Erziehung beständig im Blick behalten werden. Schwerpunkt in der Fortschreibung wird die Reflexion des Erreichten sein. Diese erneute Bilanzierung hilft allen Beteiligten – Pädagogen, Schülern, Eltern – die Fragen „Was wollten wir?“, „Was haben wir wie getan?“, „Was haben wir erreicht?“ neu zu stellen und konstruktiv und kritisch zu beantworten. Danach wird zu entscheiden sein, welche inhaltlichen Themen oder organisatorischen Vorhaben in den Fokus gerückt werden müssen.
Unsere Schule bleibt auch in diesem Sinne ein lernendes System.